Männersache

Vasektomie, wie funktioniert die Sterilisation beim Mann?

Wenn zwei Menschen vorhaben, ihr zukünftiges Leben gemeinsam zu verbringen, kommen sie in der Regel um Familienplanung nicht herum. Hierbei geht es neben anderen Dingen um das Bild der Frau. Dieses lässt sich mit dem von vor einigen Jahrzehnten nicht vergleichen: Heutzutage strebt ein Großteil der Frauen trotz Familie eine berufliche Karriere an und sieht sich nicht alleinig in der Rolle der Hausfrau und Mutter. Das bedeutet, zur Familienplanung gehören in der Regel ein bis zwei Kinder. Mit mehr Kindern lassen sich Beruf und Familie oftmals nicht unter einen Hut bringen. Um diesen Plan einzuhalten, ist eine Verhütungsmethode wichtig, die eine Schwangerschaft der Frau zuverlässig verhindert. Hier kommt die Vasektomie ins Spiel.

Um was handelt es sich bei einer Vasektomie und wie führt sie der Arzt durch?

Vasektomie oder Vasoresektion bedeutet einen operativen Eingriff zur Verhütung bei einem Mannn. Hierbei durchtrennt der Arzt die Samenleiter, sodass befruchtungsfähige Spermien nicht in den Samenguss gelangen, was eine Schwangerschaft der Partnerin verhindert. In vielen Fällen entnimmt der Arzt ein Teilstück und lässt dieses von einem Gewebespezialisten untersuchen. Die Untersuchung geht der Frage auf den Grund, ob es sich tatsächlich um Gewebestücke des Samenleiters handelt. Abhängig von der Methode folgt eine Verödung des Hohlraumes des Gefäßes mithilfe elektrischen Stroms.

Der operative Eingriff erfolgt in der Regel ambulant. Das heißt, nach der örtlichen Betäubung des Hodensacks auf beiden Seiten ertastet der Arzt die Samenleiter durch dessen Haut. Jetzt schneidet er die Haut links und rechts einen bis zwei Zentimeter ein. Schonender ist die sogenannte Non Skalpell Vasektomie. Hierbei punktiert der Arzt die Haut des Hodensacks und schneidet sie nicht. Das bedeutet eine kleinere Einschnittstelle, durch die der Arzt mit speziellen Instrumenten den Eingriff durchführt.

Schmerzen nach der Operation kommen in Ausnahmefällen vor. Abgesehen hiervon ist es wichtig, dass der Patient sich ein bis zwei Tage körperlich schont. Eine sportliche Betätigung lässt sich bis zehn Tage nach der Operation nicht empfehlen. Ähnliches gilt für ein Bad, von dem Betroffene bis drei Wochen nach der Operation im Idealfall Abstand halten.

Überlegen Sie, ob eine Vasektomie infrage kommt

Wie weiter oben erwähnt, gilt eine abgeschlossene Familienplanung oftmals als Grund für eine Vasektomie. Ein anderer Grund besteht in einer weiteren Schwangerschaft, bei der eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, die Partnerin zu gefährden. Andererseits ändern sich Lebensumstände oftmals, was der Mann idealerweise beachtet, um letztendlich seinen Entschluss nicht zu bereuen. Als Beispiel hierfür lässt sich eine Partnerschaft in der Zukunft mit einer anderen Partnerin anführen, die sich Kinder wünscht. Was die Operation und deren Folgen betrifft, gibt es mit dem behandelnden Arzt und anderen Vasektomie Experten ausreichend Möglichkeiten für Informationen oder ein Aufklärungsgespräch.

Lässt sich die Sterilisation rückgängig machen?

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, eine Vasektomie rückgängig zu machen. Hierfür näht ein Facharzt die Samenleiter zusammen, sodass befruchtungsfähige Samen in der Lage sind, in den Samenguss zu gelangen. Dieser Eingriff ist kostspielig und führt in mehr als 90 Prozent der Fälle zum Erfolg. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringert sich nicht deutlich.

Ein Tipp: Wer vorhat, einen späteren Kinderwunsch nicht auszuschließen, lässt vor der Operation Spermien einfrieren durch eine Kryokonservierung.

Unerwünschte Nebenwirkungen und Folgen einer Vasektomie

Eine Vasektomie verhindert, dass der Mann in der Lage ist, Kinder zu erzeugen. Voraussetzung hierfür ist der positive Bescheid des Urologen nach den abschließenden Untersuchungen. Weiterhin gibt es Männer, die befürchten, dass sich ihre Männlichkeit nach der Sterilisation ändert oder ihr Verhalten. Diesen Männern lässt sich sagen, dass dies nicht geschieht. Gleiches gilt für die Stimmlage, den Bartwuchs, die Potenz, die Lust auf Sex und den Samenguss, die gleich bleiben. Als einzige Veränderung ergeben sich durchschnittenen Samenleiter, die den Transport der Spermien verhindern. Das bedeutet, es gelangen keine Spermien in den Samenguss, stattdessen absorbiert diese der männliche Körper.

Eine Vasektomie verursacht nahezu keine Komplikationen. Wichtig hierfür ist die Erfahrung der durchführenden Ärztin oder des Arztes. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Praxis, die regelmäßig mehr als 50 Vasektomien jährlich durchführt. Wenn Nebenwirkungen, treten Blutergüsse und Wundinfektionen auf.

Manche Männer leiden nach der Operation unter bleibenden Schmerzen im Bereich des Hodensacks. Diese fallen unter die Bezeichnung: „Post-Vasektomie-Syndrom. Einige Experten vermuten, dass dahinter psychische Ursachen stecken. Andere denken, dass es nach dem Veröden des Samenleiters zu einem Rückstau der Spermien kommt, der das Syndrom verantwortet.

Die Vorteile und Nachteile einer Vasektomie

Die Vorteile:

-nahezu keine Komplikationen,
-nahezu kein Aufwand und größtmögliche Sicherheit,
-das Lustempfinden und die Erektionsfähigkeit bleiben unbeeinträchtigt,
-die Schwangerschaftsvermeidung liegt im Bereich der Antibabypille,
-Die Vasektomie gilt als Verhütungsinstrument mit den wenigsten unerwünschten Nebenwirkungen.

Die Nachteile:

-mögliche seelische Probleme mit der Unfruchtbarkeit bei Männern,
-lässt sich schwer rückgängig machen.

Wie geht es nach der Vasektomie weiter?

Nach einer Vasektomie befinden sich oftmals befruchtungsfähige Spermien über einen Zeitraum von mehreren Monaten in der Samenflüssigkeit. Diese gelangten vor der Sterilisation in die Samenwege. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, in den ersten Monaten nach der Operation zusätzlich zu verhüten. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr besteht die Gefahr einer Schwangerschaft unter folgender Voraussetzung nicht: Der Samenguss enthält nach wiederholten Laboruntersuchungen keine befruchtungsfähigen Spermien. Im Idealfall sprechen Betroffene mit ihrem Arzt ab, wann ungeschützter Geschlechtsverkehr keine Gefahr einer Schwangerschaft birgt.

Die Kosten einer Vasektomie

Wenn ein Mann sich aus anderen als medizinischen Gründen für eine Vasektomie entscheidet, zahlt die Krankenkasse nicht. Abhängig von der Praxis zahlt der Mann selber in diesem Fall zwischen 450 und 500 Euro für die Vasektomie. Wer sich der Sterilisation unterzieht, tut gut daran, vorher zu fragen, ob der Preis alle wichtigen Kontrolluntersuchungen einschließt.

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